Der Juli 2013 in Rheinstetten:
Deutlich zu warm, viel zu trocken und zu sonnig
Temperatur
Auch der zweite Sommermonat des Jahres 2013 konnte mit einem Temperaturüberschuss
aufwarten, der mit 2.9 Grad deutlich ausfiel. Der Juli 2013 war der heißeste seit 7 Jahren;
an die damalige Rekordabweichung von 5.2 Grad des Julis 2006 reichte der diesjährige Juli aber bei weitem nicht
heran.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 22.0°C trat an der Wetterstation Rheinstetten
seit deren Einrichtung
im November 2008 der bislang wärmste Monat auf.
Insgesamt verlief der Monat durchgehend warm bis heiß, an allen Tagen
stieg das Thermometer auf eine Höchsttemperatur von mehr als 20°C.
Mit 27 konnte eine bemerkenswerte Anzahl an Sommertagen
(Höchsttemperatur mindestens 25°C)
verzeichnet werden, lediglich am 3., 4., 11. und 29. wurde diese Marke verfehlt.
Zu de großen positiven Temperaturabweichung trug insbesondere
die 2. Monatshälfte bei, in der alle 11 heißen Tage des Monats auftraten.
Als wärster Tag markierte der 27. zugleich einen neuen Allzeit-Höchstwert der Temperatur
in Rheinstetten (seit 2008): 38.1°C !.
An 8 aufeinanderfolgen Tagen mit Höchsttemperaturen von mehr als 30°C
(16.-23.07.) stellte sich eine Hitzewelle ein, die allerdings am 28. und 29. mit einem
Temperatursturz von fast 16 Grad ein abruptes Ende fand.
Eine ausführliche Betrachtung, Bewertung und Einordnung der Rekordtemperaturen
im Juli 2013 in Deutschland und
der schweren Gewitter zum Ende der Hitzeperiode gibt es auf unserer Seite
Wettergefahren-Frühwarnung
Während in der ersten Monatshälfte die
Nächte mit Tiefstwerten von nahe 10°C noch Erfrischung brachten (besonders am 1. mit 8.7°C),
sank ab dem 17. das Thermometer in der Frühe nur noch einmal unter die 15°C-Marke (am 22. mit 14.6°C).
Allerdings trat auch keine Tropennacht auf, an der die Temperatur in der Nacht über
20°C geblieben wäre.
Niederschlag
Der Juli 2013 konnte in der Summe lediglich
eine Niederschlagsmenge von 35.9 mm verbuchen,
was knapp der Hälfte der Norm von 77 mm entspricht (46%).
Nur an 4 Tagen fiel überhaupt nennenswert Regen mit einer
Tagesmenge von mindestens 1 mm. Die Niederschlagsereignisse
traten am 3., 24. sowie am 28. und 29. auf.
Kurzzeitig kräftiger Gewitterregen war für die
größte Tagesmenge von 15.2 mm am 29. verantwortlich.
Ein Großteil dieser Menge fiel innerhalb weniger Minuten und
führte im Stadtgebiet von Karlsruhe zu einigen Überflutungen.
Ein ungewöhlich langer
Witterungsabschnitt vom 5. bis zum 22. blieb hingegen vollständig trocken.
Sonne
Lange trockene Witterungsphasen sind mit beständigem
Hochdruckeinfluss verbunden, der zumindest in den Sommermonaten
in der Regel mit wolkenarmem Wetter und reichlich
Sonnenschein einhergeht.
Bei einer Gesamtsonnenscheindauer von 327.9 Stunden
schien die Sonne jeden Tag im Durchschnitt 10 Stunden lang.
In der Bilanz ergibt sich so ein Wert von 138% der Norm.
Nur zwei Tage verliefen ausgesprochen trübe, als sich die Sonne noch nicht
einmal für eine Stunde blicken ließ, nämlich der 3. und der 29.
Nahezu wolkenlos und mit einer Sonnenscheindauer nahe der astronomisch
möglichen von 13.3 bis 14.3 Stunden präsentierten sich 14 Tage.
Wind
Fronpassagen oder heftige Gewitter, die mit Sturmböen (Windgeschwindigkeiten von mindestens
75 km/h) hätten verbunden sein können, blieben im Juli 2013 aus.
Am windigsten wurde es am 23. mit einer maximalen Windbö von 50.4 km/h.
Vergleich mit 2012
Mit gänzlich anderen Vorzeichen kam der Juli im Vorjahr daher:
Etwas zu kalt, zu nass und zu trübe.
Er verlief genau 3 Grad kälter als in diesem Jahr, nur 3 heiße Tage standen am Ende zu Buche
und auch die Zahl der Sommertage erreichte gerade einmal 12.
14 Regenereignisse führten im Vorjahresjuli zu einem
überaus nassen Monat, der die dreifache Regenmenge brachte wie 2013.
Insgesamt waren es 110 mm und damit 142% der Norm.
5 Mal regnete es mehr als 10 mm während eines Tages, im Juli 2013 war das nur einmal der Fall.
Da überrascht dann auch nicht mehr der Blick auf die
Sonnenscheindauer, die mit 209 Stunden im Juli des Vorjahres nur 89% der Norm brachte
und damit rund 120 Stunden kürzer ausfiel als 2013.
Besonders windig war es auch im Vorjahr trotz etlicher
Niederschlagsereignisse nicht. Allerdings konnte eine Spitzenbö von 64.4 km/h (Windstärke 8)
verzeichnet werden, wohingegen der Wind in diesem Juli nicht über 50.4 km/h hinauskam.
Bernhard Mühr, 2. August 2013
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