Der März 2014 in Rheinstetten:
Viel zu warm, viel zu trocken und sehr sonnig
Temperatur
Mit dem März setzte auch der erste Frühlingsmonat des Jahres 2014
die überdurchschnittlich warme Witterung des gesamten Winters nahtlos fort.
Mit einer Abweichung von 3.0 Grad fiel der Wärmeüberschuss gegenüber dem langjährigen Mittel von 5.7°C
deutlich aus.
Insgesamt wartete der Monat von Anfang bis Ende mit ungewöhnlich hohen Temperaturen
auf; einzig der Zeitraum vom 24. bis zum 26. gestaltete sich vergleichsweise kalt.
Bis auf zwei Ausnahmen, als das Thermometer am 1. und am 26. die 10°C-Marke nicht ganz erreichte, lagen
die Tageshöchsttemperaturen immer im zweistelligen positiven Bereich.
5 Mal konnte sogar schon die 20°C-Schwelle geknackt werden. Die bereits intensive Sonneneinstrahlung
ließ das Thermometer am 30. auf den höchsten Wert des Monats mit 21.7°C klettern.
Einen neuen Temperaturrekord gab es auch: in der ersten Monatsdekade des Märzes war es am 9. mit
18.9°C seit Eröffnung der Wetterstation Rheinstetten im Oktober 2008 dort noch nie so warm.
Ein Hauch von Winter trat allenfalls noch in den Nächten auf, in denen
die Luft sich des öfteren kräftig abkühlte; insgesamt konnten 7 Frosttage verzeichnet werden,
am kältesten war es dabei am Morgen des 6. mit einer Tiefsttemperatur von -1.7°C.
Besonders mild blieb es dagegen am 21., als die Temperatur nicht unter +10°C absank (10.1°C).
Übersicht
der neu aufgestellten Temperaturrekorde im März 2013 in Deutschland
Analyse (09.-10.03.)
Analyse (20.-21.03.)
der extremen Wetterlage
Niederschlag
Im Winter sind hohe Temperaturen zumeist mit Tiefdruckgebieten und Niederschlägen verbunden.
Im Frühjahr hingegen dominieren gelegentlich kräftige Hochdruckgebiete, die
dank der intensiveren Sonneneinstrahlung auch hohe und überdurchschnittliche Temperaturen ermöglichen.
So auch in diesem Monat: Tiefdruckgebiete gewannen nur ganz selten mal die Oberhand
und so steht am Ende eine Regensumme von lediglich 13.4 mm zu Buche. Das entspricht noch nicht
einmal einem Viertel (23%) der üblicherweise im März zu erwartenden Regenmenge von 57.3 mm.
Ganze 4 Regentage trugen zu diesem Ergebnis bei; 3 davon brachten eine Regenmenge von mehr als 1 mm
und als nassester Tag entpuppte sich der 22. mit einer Mengen von 6.8 mm.
Schnee fiel nicht.
Sonne
Während Hochdruckgebiete in Herbst und Winter gerade in den tiefen Lagen wie dem Rheintal
oftmals mit Nebel oder Hochnebel einhergehen, versprechen sie ab etwa Mitte Februar
viel Sonnenschein. Im März ist beständiger Nebel oder Hochnebel kaum noch ein Thema
und so schien in diesem Monat das Zentralgestirn insgesamt 220.5 Stunden lang, ein außerordentlich hoher Wert,
der gelegentlich noch nicht einmal im Sommer erreicht wird.
221 Stunden entsprechen fast dem Doppelten (194%) der Norm von 114 Stunden.
An 11 Tagen betrug die Sonnenscheindauer mehr als 10 Tage, an 2 Tagen (15. und 22.) kam
sie überhaupt nicht zum Vorschein.
Wind
Im März 2014 spielte der Wind keine große Rolle. Sturmböen traten nicht auf,
am windigsten war es am 22., als in Böen eine Windgeschwindigkeit von 56.5 km/h erreicht wurde.
Vergleich mit 2013
Völlig konträr gestalte sich der Temperaturverlauf im Vorjahr: Nach einigen
vorfrühlingshaften Tagen in der ersten Monatsdekade, hielt der Winter
ab dem 11. noch einmal Einzug und dauerte bis zum Monatsende an. Die Abweichung im Vorjahresmärz betrug -2.3 Grad,
er war somit mehr als 5 Grad kälter als dieses Jahr. Es gab 18 Frosttage und sogar noch einen Eistag (Dauerfrost),
an 3 Tagen konnte eine geschlossene Schneedecke festgestellt werden.
Auch letztes Jahr im März fiel viel zu wenig Niederschlag an nur 7 Tagen, allerdings
erreichte die gesamte Monatsregensumme mit 31 mm mehr als das Doppelte des diesjährigen Wertes.
Wesentlich sparsamer trat die Sonne auf den Plan, sie schien im März 2013 insgesamt 113 Stunden.
Damit wurde zwar das langjährige Soll erfüllt, der Wert entspricht aber nur gut der Hälfte
der diesjährigen Sonnenscheinausbeute.
Sturmböen traten auch im März 2013 nicht auf.
© Bernhard Mühr, 1. April 2014
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