Der Juni in Rheinstetten:
Erheblich zu warm, viel zu trocken und zu sonnig
Temperatur
Mit dem Juni 2014 erlebte Rheinstetten den 13. zu warmen Monat in Folge. Eine negative
Abweichung der Monatsdurchschnittstemperatur trat zuletzt im Mai 2013 auf.
Der Juni 2014 schloss mit einer deutlich positiven Temperaturabweichung
von 2.3 Grad ab.
Zum Wärmeüberschuss trug insbesondere eine Hitzewelle
bei, die Deutschland vom 6. bis 12. erfasste und vielerorts neue
Rekordwerte der Temperatur brachte.
Als wärmste Region trat der Südwesten der Republik in Erscheinung
und auch in Rheinstetten konnten außerordentlich hohe Tageshöchsttemperaturen
verzeichnet werden. Ab dem 7. erreichte das Thermometer an 4 Tagen hintereinander Werte deutlich
jenseits der 30°C-Marke und machte am 9. erst bei 36.7°C Halt -
die bislang höchste Jahrestemperatur in Rheinstetten und gleichzeitig auch ein neuer
Juni-Temperaturrekord an der allerdings erst seit Oktober 2008 bestehenden Messstation.
Insgesamt konnten im Juni 4 heiße (Tageshöchsttemperatur mindestens 30.0°C)
und 14 Sommertage mit Tageshöchsttemperaturen von mindestens 25.0°C verzeichnet werden.
Die Nächte brachten häufig eine deutliche Abkühlung, lediglich am 11. verharrte
die Temperatur auch in der Nacht in der Nähe der 20°C-Marke (19.8°C).
Ansonsten kühlte sich die Luft des öfteren bis in den einstelligen Bereich ab
und mit 6.7°C wurde es am 26. besonders frisch.
Die besonders während der Hitzeperiode über Karlsruhe/Rheinstetten lagernde
trockene Luft ließ enorme Tagesschwankungen der Temperatur zu. Am Morgen des 7. beispielsweise
zeigte das Thermometer noch erfrischende 10.6°C, am Nachmittag dann 32.3°C,
ein Sprung von mehr als 20 Grad und auch vom 6. bis zum 10. betrugen die Temperaturamplituden zwischen
16 und 23 Grad.
Niederschlag
Zunächst schien es so, als ob der gesamte
Monat nahezu trocken verlaufen würde, ehe an den letzten 4 Tagen
doch noch nennenswerte Niederschlagsmengen zu verzeichnen waren.
Abgesehen von marginalen Mengen fiel vom 27. Mai bis zum 26. Juni 2014
praktisch kein Regen. Erst am 27., 28. und am 29. regnete es etwas kräftiger
und in diesen 72 Stunden kamen 18 der insgesamt 20 mm des Gesamtmonats
zustande.
Die Monatsmenge von 20.3 mm entspricht nur einem knappen Viertel der
sonst in einem Juni üblichen Regenmenge von 90 mm. An insgesamt 5 Tagen
wurde eine Regenmenge von mindestens 1 mm gemessen.
Die größte Tagessumme von 7.6 mm konnte am 28. verbucht werden.
Überhaupt kein Tropfen fiel an insgesamt 22 Tagen.
Sonne
Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag - da passt dann auch
gut die Sonnenscheindauer ins Bild, die mit 293.6 Stunden ihren langjährigen
Vergleichswert deutlich übertraf.
Die Sonnenscheindauer entsprach 138% der Norm von 212.9 Stunden.
Im Juni treten die im Jahresvergleich längsten Tage und kürzesten Nächte
auf. Mit knapp 15 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer am 6., 8., 13.,
22., 24. und 26. fast ihre astronomisch maximal möglichen Werte, als
praktisch keine Wolken Schatten spendeten.
An insgesamt 16 Tagen wurden mindestens 10 Stunden gemessen
und es gab keinen Tag, an dem sich die Sonne nicht mindestens eine Stunde lang
blicken ließ.
Wind
Wind in Sturmstärke trat im Juni 2014 nicht auf.
Die größte Windgeschwindigkeit wurde am
4. mit 52.2 km/h registirert, das entspricht Windstärke 7.
Vergleich mit 2013
Auch im Vorjahr hatte der Juni eine Hitzewelle zu verzeichnen,
die allerdings erst kurz nach Monatsmitte einsetzte und mit Höchstwerten der Temperatur
bis 34.4°C auch nicht das Ausmaß wie 2014 erreichte. Mit 3 heißen und 8 Sommertagen
blieb der Vorjahresmonat gegenüber den diesjährigen Werten etwas zurück;
die positive Temperaturabweichung betrug im Vorjahr nur 0.6 Grad.
Zwar verfehlte der Juni 2013 mit 70 mm Regen sein Soll ebenfalls deutlich,
trotzdem entsprach die Regenmenge noch dem mehr als Dreifachen der diesjährigen Menge.
Vor allem mit der größten Tagesniederschlagsmenge von 26 mm unterscheidet sich das Vorjahr
deutlich von diesem; sie allein entsprach schon mehr als der gesamten Regensumme des Juni 2014.
Unterschiede auch beim Wind: Gewitter erfassten im Vorjahr das Stadtgebiet; eines
davon war mit orkanartigen Böen verbunden, die in 112 km/h gipfelten und einige Schäden hinterließen.
Auch im Juni 2013 zeigte sich die Sonne spendabel und schien mehr als
nötig. Dennoch fehlen zur diesjährigen Sonnenausbeute noch fast 50 Stunden.
© Bernhard Mühr, 1. Juli 2014
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