Der September 2014 in Rheinstetten:
Deutlich zu warm, etwas zu trocken und etwas zu trüb
Temperatur
Nur ein Grad kühler als der August präsentierte sich
in diesem Jahr der September.
Üblicherweise beträgt im langjährigen
Durchschnitt der monatliche Temperaturrückgang
vom letzten Sommermonat hin zum ersten Herbstmonat 3.5 Grad,
erreichte der September 2014 eine Mitteltemperatur von 16.5°C und lag damit 1.5 Grad
über seinem langjährigen Vergleichswert von 15.0°C (Referenzperiode: 1961-1990).
Der Temperaturverlauf des Monats wies 3 spätsommerliche
Witterungsabschnitte auf, nur unterbrochen durch 2 kühle und
kurze Episoden zu Beginn des 2. und des 3. Monatsdrittels.
Während dieser warmen Phasen konnten jeweils noch einmal
Höchsttemperaturen jenseits der Sommertagsschwelle von 25.0°C
registriert werden; insgesamt standen 9 solcher Tage zu Buche, nur
einer weniger als im Sommermonat August.
Am wärmsten wurde es am 6. mit einer Höchsttemperatur von 27.4°C.
Die nächtlichen Tiefsttemperaturen blieben zumeist noch im zweistelligen
Bereich - erst in der letzten Monatsdekade sank das Thermometer
auf Werte unter 10°C ab; mit 5.2°C wurde es am 24. schon recht frisch.
Eine bemerkenswert geringe Temperaturschwankung von nur 3.5 Grad wies der
12. auf, als viele Wolken und Dauerregen einerseits die nächtliche Abkühlung
bremsten und andererseits auch kaum eine tageszeitliche Erwärmung erlaubten.
Niederschlag
Anders als die beiden zu nassen Vormonate konnte der
September sein Regensoll nicht erfüllen. Die monatliche
Regenmenge von 51.1 mm entspricht 81% der Norm.
Nur an 5 Tagen regnete es mehr als 1 mm, gänzlich trocken
blieben 20 Tage. Der insgesamt trockene Monatscharakter resultiert
zudem aus der Tatsache, dass allein der 12. für weit mehr als die Hälfte
des gesamten Monatsniederschlags verantwortlich zeichnete.
Lässt man die wenigen Regentropfen des 5. außer Acht,
dauerte der längste trockene Witterungsabschnitt 10 Tage lang an (1.-10.)
Sonne
Trotz der großen Anzahl niederschlagsfreier Tage
präsentierte sich der September nicht eben sonnig.
Mit einer Sonnenscheindauer von insgesamt 157.5 Stunden -
das entspricht 94% der Norm -
konnte unser Zentralgestirn die
langjährigen Erwartungen von 168 Stunden nicht ganz erfüllen.
Am Ende fehlten 10 Sonnenstunden.
Die Tageslänge, also die Zeitdauer zwischen Sonnenauf- und untergang
nimmt im September stark ab: wolkenlosen Himmel vorausgesetzt
könnte die Sonne in Karlsruhe am Monatsersten noch 13h 27min lang scheinen,
am Monatsende sind es schon fast 2 Stunden weniger, nämlich nur noch 11h 44min.
Angesichts der wolkenreichen Witterung gelang es der
Sonne nur noch 3 Mal, die
10 Stunden-Marke zu übertreffen (6., 16. und 17.).
An 7 Tagen schien die Sonne eine Stunde oder weniger.
Wind
Wind in Sturmstärke trat auch im September 2014 nicht auf.
Die größte Windgeschwindigkeit wurde am
22. mit 52.6 km/h (Windstärke 7) registriert,
als eine Gewitterlinie von Norden her die Region überquerte.
Karlsruhe, 23.09.2014, 08:21 MESZ (Blickrichtung Südwest)
Ende September bildet sich in den Nächten während windschwacher Hochdruckwetterlagen
schon häufig Nebel. Meist reicht die Sonneneinstrahlung und tageszeitliche Erwärmung
aber noch aus, um den Nebel im Laufe des Vormittags aufzulösen.
Vergleich mit dem September 2013
Vor einem Jahr gestaltete sich der September nur etwas zu warm,
dafür aber außerordentlich nass und zu trüb.
Begann der Monat im Vorjahr noch heiß mit Werten von mehr als 30°C, verlief der
Rest auf einem der Jahreszeit entsprechenden Temperaturniveau. Anders als im September 2014 konnten
im Vorjahresmonat nach dem 7. keine Sommertage mehr verzeichnet werden.
Mit 10 Regentagen (> 1.0 mm) regnete es im Vorjahresseptember doppelt so häufig
und fast doppelt so viel wie 2014.
Die Gesamtregenmenge von 94 mm wies den September 2013 als einen überaus
nassen Monat aus.
4 Mal übertraf die Tagesregenmenge sogar den Wert von 10 mm, während der maximale
Tagesniederschlag mit 28.6 mm ähnlich ergiebig ausfiel.
Noch etwas trüber als im diesjährigen September
präsentierte sich der September 2013; die Sonne
schien noch einmal 10 Stunden weniger, wobei knapp die Hälfte davon allein auf die erste
Woche entfiel und die Sonne vom 11. bis zum 20. nur sporadisch oder gar nicht zum Vorschein kam.
Windschwach blieb es auch im September 2013,
stürmische oder gar Sturmböen traten nicht auf.
© Bernhard Mühr, 2. Oktober 2014
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