Der November 2014 in Rheinstetten:
Deutlich zu warm, zu trocken und zu trüb
Temperatur
Auch der letzte Herbstmonat brachte noch einmal einen großen Temperaturüberschuss,
die Abweichung bezogen auf das langjährige Mittel (1961-1990) betrug 2.9 Grad,
die Monatsdurchschnittstemperatur lag bei 7.8°C.
Wenig überraschend traten die höchsten Temperaturen am Monatsanfang auf,
der Höchstwert von 18.8°C konnte am 2. verzeichnet werden.
Die Tagestemperaturen übertrafen bis zum 19.
fast durchgehend die 10°C-Marke, erst ab dem 20.
lagen sie darunter.
Die Nächte blieben allesamt frostfrei,
ein Hinweis auf die zumeist wolkenreiche Witterung,
die eine stärkere nächtliche Abkühlung verhinderte.
Am kältesten war es am Morgen des 6. mit einer Temperatur
von 0.4°C.
Die vergleichsweise hohen Nachttemperaturen
verhalfen gleichzeitig den Tagesmitteltemperaturen
über den gesamten Monat hinweg zu hohen überdurchschnittlichen Werten,
die sich erst an den letzten 3 Tagen auf einem
der Jahreszeit angemessenen Niveau einpendelten.
Dafür sorgte ein auf östliche Richtungen drehender und auffrischender Wind,
der kältere Luft herantransportierte und den Temperaturunterschied
zwischen Tag und Nacht auf nur noch 1 bis 2 Grad reduzierte.
Niederschlag
Es regnete selten im November 2014, und trotzdem kamen am Ende immerhin
59.1 mm Regen zusammen, was 81% der Norm von 73 mm entspricht.
Allein der 15. war mit 26.6 mm für fast die Hälfte der Monatsregenmenge
verantwortlich. Mehr als 10 mm fiel sonst nur noch am 18. (10.6 mm);
insgesamt registrierte der Niederschlagsmesser 7 Mal eine Tagesmenge von mehr als 1 mm.
Für einen Novembermonat ungewöhnlich lange (12 Tage) dauerte ein
gänzlich trockener Witterungsabschnitt vom 19. bis zum 30. November an,
im ganzen Monat präsentierten sich 20 Tage niederschlagsfrei.
Sonne
Der November gilt gemeinhin als ein trüber Monat und
angesichts von durchschnittlich nur 50 Sonnenstunden erscheint dieses Attribut auch gerechtfertigt.
Im diesjährigen November erfüllte die Sonne dieses Soll aber nicht;
dabei präsentierte sich insbesondere die zweite
Novemberhälfte ausgesprochen sonnenarm, als vom 16. bis zum 30. insgesamt gerade einmal 9.5 Stunden zusammenkamen.
80% der insgesamt knapp 44 Monats-Sonnenstunden gehen auf das Konto der ersten beiden Novemberwochen.
An 19 Tagen ließ sich die Sonne weniger als eine Stunde lang oder gar nicht blicken,
vergleichsweise sonnig verliefen der 8. und der 11. mit 5.7 bzw. 5.6 Sonnenstunden.
Wind
Der Wind war im November 2014 kein großes Thema,
Sturmtiefs, die mit Windgeschwindigkeiten im stürmischen
oder Sturmbereich jenseits von 75 km/h hätten verbunden sein können,
erfassten die Oberrheinregion nicht. Die stärkste Windbö wurde am
zugleich nassesten Tag, dem 15., verzeichnet und betrug 53.6 km/h, das entspricht
Windstärke 7.
Fremersberg (bei Baden-Baden), 22.11.2014, 12:55 MEZ (Blickrichtung Süd)
Im Rheintal Nebel, auf den Bergen Sonne - diese Konstellation trat im November
vor allem in der zweiten Monatshälfte häufig auf.
Vergleich mit dem November 2013
Auch im Vorjahr war der November zu warm, wenngleich der
Temperaturüberschuss nur gut 1 Grad betrug. Und nach einem warmen
Monatsbeginn klang der Monat winterlich kalt aus und etliche
Frosttage konnten verzeichnet werden (bis -4.7°C).
Wesentlich nasser als 2014 verlief der November im Vorjahr.
Mit einer Monatssumme von 87 mm (118% der Norm),
zu denen 14 Regentage beitrugen, regnete es 30 mm mehr als 2014.
An nur 9 Tagen blieb es im Vergleichmonat gänzlich trocken, während
an 20 Tagen im diesjährigen November kein Tropfen fiel.
Der Blick auf die Sonnenscheindauer weist den November 2013 als
ähnlich trübe aus wie 2014, sie schien im Vorjahr
noch einmal 2 Stunden weniger (insgesamt 42 Stunden). Allerdings
stach in trockener Kaltluft ein sonniger Tag (27.) mit fast 8 Stunden
heraus.
Eine Sturmböe (mindestens 75 km/h)
trat auch im November 2013 nicht auf,
allerdings lag die höchste Windgeschwindigkeit mit 70 km/h
deutlich höher als 2014.
© Bernhard Mühr, 1. Dezember 2014
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