Der Dezember 2014 in Rheinstetten:
Deutlich zu warm, etwas zu trocken und viel zu trüb
Temperatur
Wie schon seine beiden Vorgängermonate
brachte auch der letzte Monat des Jahres 2014
einen großen Temperaturüberschuss von fast 3 Grad (+2.8)
bezogen auf den langjährigen Vergleichswert 1961-1990.
Die Durchschnittstemperatur im Dezember betrug 4.7°C.
Der Temperaturverlauf und die Werte erinnerten bis zum 27. kaum an den Winter.
Während dieses Zeitraums gab es nur 3 Mal Nachtfrost (8.-10.), tagsüber lagen die Temperaturen
meist zwischen 5 und 10°C; als wärmster Tag trat der 18. mit 13.0°C in Erscheinung.
Die täglichen Temperatuschwankungen zwischen Tag und Nacht blieben
gering, ein Hinweis auf die vorherrschende milde und wolkenreiche Witterung.
Das Tiefdruckgebiet "Hiltrud", das am 27. mit seinem Zentrum
fast genau über Karlsruhe hinweg südostwärts zog,
brachte auf seiner Rückseite dann zum Jahresabschluss doch noch den
Winter nicht nur an der Oberrhein.
Es gab noch einmal 5 Frosttage und sogar einen Eistag am 29.,
den ersten seit dem 13. März 2013 - dazwischen liegen 655 Tage ohne
jeden Dauerfrost.
Eine Schneedecke und ein paar Stunden klarer Himmel reichen
bereits aus, damit in den Nächten die Temperatur kräftig fallen kann.
Zwei Mal sank das Thermometer in den zweistelligen Minusbereich,
am kältesten wurde es am 29. mit -12.6°C.
Niederschlag
Mit 65.2 mm erreichte die Niederschlagsmenge 89% des üblichen Wertes,
der Monat fiel also etwas zu trocken aus.
An 14 Tagen kam eine Menge von 1 mm oder mehr zusammen, vollständig trocken
blieb es nur an 5 Tagen. Mit der Umstellung der Wetterlage
am 27. war gleichzeitig auch die größte Tagesniederschlagsmenge verbunden,
sie betrug 14.3 mm, ähnlich viel regnete es auch am 19. mit 14.0 mm.
Zum ersten Mal seit dem 25. März 2013 meldete Rheinstetten
zum Morgentermin mal wieder eine geschlossene Schneedecke vom 27. bis
zum 31. Die größte Höhe wurde mit 4 cm angegeben,
allerdings wies die Schneedecke am 29. tagsüber zwischenzeitlich
eine Mächtigkeit von 8 cm auf.
Sonne
So trüb wie selten zuvor präsentierte sich in diesem Jahr der Dezember.
Gerade einmal 17 Sonnenstunden standen am Monatsende zu Buche,
das entspricht noch nicht einmal der Hälfte des
zu erwartenden Wertes von 36.9 Stunden.
Am 26 Tagen schien die Sonne weniger als eine Stunde lang;
an den ersten 11 Tagen des Monats verrichtete die Sonne
insgesamt nur 1.1 Stunden lang ihren Dienst.
Wind
Windböen im
Sturmbereich jenseits von 75 km/h (Windstärke 9 oder mehr)
traten im Dezember 2014 nicht auf.
Die stärkste Windböe wurde am 12. mit 70.2 km/h verzeichnet,
das entspricht Windstärke 8.
Karlsruhe, 29.12.2014, 10:43 MEZ (Blickrichtung Südsüdwest)
Ende Dezember 2014 nach mehr als 600 Tagen mal wieder Dauerfrost und eine geschlossene Schneedecke.
Vergleich mit dem Dezember 2013
Im letzten Jahr wies der Dezember ebenfalls übernormale
Temperaturen auf, der Temperaturüberschuss war allerdings
deutlich geringer (+1.7 Grad).
Eistage (Tage mit Dauerfrost) gab es im Vorjahres-Dezember keine,
dafür trat 18 Mal und damit wesentlich häufiger Nachtfrost auf (2014: 8).
An die 16.7°C Höchsttemperatur an Heiligabend reicht der diesjährige
Monatshöchstwert mit 13.0°C nicht heran.
Die beiden Dezembermonate weisen eine ganz ähnlich Niederschlagsstatistik
auf: Insgesamt zu trocken und zwei Tage mit jeweils mehr als 10 mm Niederschlag.
Eine geschlossene Schneedecke konnte im Vorjahr allerdings nicht gemeldet werden.
Überaus reichlich schien die Sonne im Vorjahr: Mit knapp
59 Stunden war die Ausbeute im Dezember 2013 mehr als 3 Mal
so groß wie im Dezember 2014 (17 Stunden).
Eine Sturmböe (mindestens 75 km/h)
trat auch im Dezember 2013 nicht auf,
© Bernhard Mühr, 1. Januar 2015
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