Der Februar 2015 in Rheinstetten:
Etwas zu kalt, viel zu trocken bei leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer
Temperatur
Als letztem und einzigem Monat des Winters 2014/2015 kann dem Februar 2015
zumindest von der Temperatur her das Prädikat "winterlich"
zugebilligt werden.
Er fiel kälter als im langjährigen Durchschnitt aus, seine Mitteltemperatur
betrug 1.5°C und lag damit 0.6 Grad unter der Norm 1961-1990.
Dennoch gestaltete sich der Temperaturverlauf über den gesamten Monat hinweg wenig spektakulär.
Die Abwesenheit einer Schneedecke ließ keinen strengen Frost zu, einige Male
trat immerhin mäßiger Frost mit Temnperaturen etwas unter -5°C auf, am kältesten wurde es
am 4. mit -5.7°C.
Erwähnung verdient allerdings die ungewöhnlich große Anzahl an Frosttagen, nämlich 23.
Seit Eröffnung der Wetterstation in Rheinstetten am 1.11.2008 konnte kein
Monat mit häufigerem Nachtfrost aufwarten.
Am anderen Ende der Temperaturskala tritt der 20. in Erscheinung, der
bei über 9 Sonnenstunden und einer Höchsttemperatur von 13.5°C
kurzzeitig Frühlingsgefühle aufkommen ließ. Zweistellige Plusgrade
gab es darüber hinaus nur noch am 26. mit 11.7°C.
Ein Eistag (Tag mit Dauerfrost) konnte nicht verzeichnet werden,
am kältesten blieb es tagsüber am 4., als das Thermometer nicht über 0.5°C
hinauskam.
Präsentierte sich der Januar noch ungewöhnlich nass,
zeigte sich der Februar von seiner extrem trockenen Seite.
Mit einer Monatsniederschlagssumme von 15.6 mm kam gerade einmal
rund ein Viertel (26%) der üblichen Menge von 60 mm zusammen.
An nur vier Tagen betrug die Tagesniederschlagsmenge 1 mm oder mehr;
mehr als die Hälfte der Regensumme des Monats fiel am 26. und 27.,
die größte Tagsmenge mit 5.3 mm ging auf das Konto des 27.
An 19 Tagen blieb es gänzlich trocken, eine Schneedecke wurde nicht beobachtet.
Sonne
Zwar hielt sich trotz der im Februar täglich stärker werdenden
Sonneneinstrahlung häufig noch ganztägig eine tiefe Wolkendecke bzw. Hochnebel,
dennoch stand am Monatsende ein Sonnenstundenüberschuss zu Buche.
Insgesamt 75 Stunden waren es am Ende, das entspricht 110% der Norm.
Nahezu ungestörten Sonnenschein gab es nur an 4 Tagen (7., 11., 20. und 28.),
besonders trüb mit weniger als einer Stunde Sonne verliefen 16 Tage.
Wind
Nur selten erfassten Tiefdruckgebiete
mit ihren Windfeldern Südwestdeutschland,
zu einer Sturmböe reichte es dabei aber nicht. Die größte
Windgeschwindigkeit des Monats trat am 6. auf und betrug 62.6 km/h,
das entspricht Windstärke 8.
Le Hohneck (Vogesen), 03.02.2015, 17:05 MEZ (Blickrichtung Nordwest)
Kalt und schneereich verlief der Februar in den höheren Lagen
von Schwarzwald und der Vogesen, wo der Schnee gebietsweise mehr als einen Meter hoch lag.
Vergleich mit dem Februar 2014
Im Vorjahr hatte der Februar eine rund 4 Grad höhere
Durchschnittstemperatur aufzuweisen und 16 Mal übertraf
die Tageshöchsttemperatur schon die 10-°C-Marke (2015 nur 2 Mal).
Im Vorjahresmonat trat seltener Nachtfrost auf (16 Mal) als 2015. Strenger Nachtfrost
war ebenso wenig dabei wie ein Eistag.
Zwar regnete es deutlich häufiger als in diesem Jahr, allerdings
fehlten auch im Februar 2014 noch einige mm zum langjährigen Mittelwert (91%).
Dafür fiel an einem einzigen Tag (dem 15.2.2014) mit 14 mm fast genauso viel Regen wie
im gesamten diesjährigen Februar.
Überdurchschnittlich lange ließ sich auch im Februar 2014 die Sonne blicken, sie
tat das sogar noch 10 Stunden länger als in diesem Jahr.
Der vorjährige Vergleichmonat konnte mit einem Sturmtag aufwarten (maximale
Windgeschwindigkeit 84.6 km/h).
© Bernhard Mühr, 1. März 2015
|