Temperatur
Ähnlich wie bereits der März schloss auch der April als zweiter Frühlingsmonat 2015 mit einer leicht positiven Temperaturbilanz ab. Der Monatsmittelwert betrug 10.5°C, die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert 1961-1990 genau 1 Grad.
Die ersten 8 Tage verliefen kühl; in diesem Zeitraum trat 6 Mal Nachtfrost auf, am kältesten wurde es dabei am 6. mit einem Tiefstwert von -3.1°C. Der Rest des Monats brachte keinen Nachtfrost mehr, wenngleich am 23., 24. und 29. das Thermometer erneut bis in die Nähe des Gefrierpunktes absank (0.1°C am 24.).
Hochdruckeinfluss führt im April bei wolkenlosem Himmel und trockener Luft oft zu enormen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht; die Temperaturunterschiede können da leicht mehr als 20 Grad erreichen. Einer kräftigen nächtlichen Ausstrahlung mit starkem Temperaturrückgang schließt sich tagsüber eine ebenso kräftige Erwärmung der bodennahen Luftschichten an, die bei trockenen Böden besonders effektiv verläuft. So war es auch beispielsweise auch am 24., als die Temperatur in der Frühe noch bei 0.1°C lag, und am Nachmittag das Thermometer dann 21.5°C anzeigte; ähnlich große Temperaturschwankungen konnten am am 10., 15. und 21. beobachtet werden.
Die kräftige Aprilsonne sorgte an 9 Tagen für frühlingshafte Werte von mehr als 20°C, und am 15. stellte sich mit einer Höchsttemperatur von 25.5°C bereits der erste Sommertag des Jahres ein.

Niederschlag
Mit einer Monatsniederschlagsmenge von insgesamt 52.8 mm blieb der April hinter seinem langjährigen Vergleichswert von 66 mm zurück (80%). Acht Niederschlagstage mit mindestens 1 mm trugen zu dieser Regenmenge bei, der größte Tageswert konnte am 30. mit 11.3 mm verbucht werden.
Etwa die Hälfte der Regensumme fiel bereits an den ersten 4 Tagen (25.6 mm), der Rest an den letzten 6 Tagen (27 mm). Dazwischen lag ein ungewöhnlich langer und 20 Tage andauernder trockener Witterungsabschnitt, wenn man einmal von der unbedeutenden Regenmenge von 0.2 mm ab 11. absieht.

Sonne
Wie schon im März waren niederschlagsarme Witterungsabschnitte gleichzeitig sonnenscheinreiche. Am Ende des Monats konnte eine gesamte Sonnenscheindauer von 240.6 Stunden (155%) bilanziert werden; das sind insgesamt knapp 86 Stunden oder 3 Stunden pro Tag mehr, als es dem langjährigen Mittelwert von 155.1 Stunden entspricht.
An 14 Tagen verrichtete die Sonne ihre Arbeit mehr als 10 Stunden lang, nur ein einziges Mal (am 4.) ließ sie sich überhaupt nicht blicken.

Wind
Die größten Windgeschwindigkeiten waren mit kräftiger Tiefdrucktätigkeit zu Beginn des Monats verbunden; die stärksten Windböen wurden am 1. mit 70.2 km/h (Windstärke 8) verzeichnet, gefolgt vom 2. mit 60.8 km/h (Windstärke 7). Eine Sturmböe (ab 75 km/h) trat somit nicht auf.

Karlsruhe, 22.04.2015, 12:57 MESZ (Blickrichtung Nordwest)
Das eindrucksvolle, schmale Wolkenband eines sogenannten Kaltlufttropfens über Norddeutschland überquerte zur Mittagszeit den Raum Karlsruhe in südliche Richtung.

Vergleich mit dem April 2014
Zu warm, zu trocken und zu sonnig - diese Attribute zeichneten auch den Vorjahresapril aus.
Allerdings fiel der Temperaturüberschuss noch wesentlich stärker aus (+3.2 Grad) als in diesem Jahr (+1.0), Frost gab es nur einmal und auch der erste Sommertag des Jahres war schon mit dabei.
An nur 4 Niederschlagstagen kamen im April 2014 lediglich knapp 30 mm Regen zusammen, was nicht einmal der Hälfte der üblichen Monatssumme entsprach; doppelt so viele Regentage brachten im diesjährigen April auch die knapp doppelte Regenmenge, das Soll wurde trotzdem nicht erfüllt.
Zwar verlief auch der April 2014 überdurchschnittlich sonnig, zur diesjährigen Sonnenscheindauer von insgesamt 241 Stunden fehlten allerdings 43 Stunden. An 8 Tagen schien die Sonne länger als 10 Stunden, der April 2015 konnte mit 14 solcher Tage aufwarten.
Der Wind war auch im Vorjahresapril kein großes Thema, eine Sturmböe trat wie in diesem Jahr nicht auf.