Der September 2015 in Rheinstetten:
Etwas zu kalt und zu trocken bei leicht unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer
Temperatur
Der September 2015 hatte wenig Spektakuläres zu bieten.
Zum ersten Mal seit dem Februar fiel wieder ein Monat zu kalt aus,
im September betrug die Abweichung vom langjährigen Durchschnittswert der
Bezugsperiode 1961-1990 0.2 Grad und der Monat schloss mit einer Durchschnittstemperatur
von 14.8°C.
Die Schwankungen der Lufttemperatur blieben im September insgesamt gering,
weder traten besonders hohe noch außergewöhnlich tiefe Temperaturen auf.
Auch die in den Übergangsmonaten oft zu beobachtenden großen Tagesamplituden
blieben aus, nur selten erreichte die Temperaturspanne mehr als 10 Grad wie beispielsweise
am 12. des Monats.
Das Attribut "Sommer" verdienten sich nur noch 2 Tage, an denen die Höchsttemperatur
den Wert von 25°C übertaf, nämlich der 1. und der 12. - im Mittel sind etwa 7 solcher
Tage zu erwarten. Der 12. wies dabei mit 27.7°C die höchste Temperatur des Monats auf.
Während in der ersten Monatshälfte das Thermometer tagsüber noch häufig über 20°C hinauskam,
gelang das in den letzten beiden Wochen nur noch einmal.
Keine Besonderheiten weist die Kurve der nächtlichen Tiefsttemperaturen auf.
Luftfrost trat keiner auf, am kältesten wurde es am 21. mit einer Frühtemperatur von
4.7°C. An den letzten Tagen des Monats verhinderte auch in der Nacht noch spürbarer
Ost- oder Nordostwind eine durchaus mögliche stärkere Abkühlung.
Niederschlag
Mit dem September setzt sich die Reihe der zu trockenen Monate seit dem Februar 2015 fort.
Die Regensumme von 44.7 mm entspricht dabei 71% des langjährigen Vergleichswertes von 63.2 mm.
Das Niederschlagsgeschehen konzentrierte sich auf die Monatsmitte, wo
vom 11. bis zum 19. an 9 aufeinanderfolgenden Tagen nahezu der gesamte Monatsniederschlag zusammenkam (86%).
Insgesamt an 11 Tagen erreichte die Tagesmenge des Niederschlags mindestens 1 mm.
Als nassester Tag tat sich der 16. mit 11.2 mm hervor, gleichzeitig auch der einzige Tag
mit einer zweistelligen Tagesregenmenge. Vollständig trocken blieb es an 17 Tagen.
Sonne
An den überdurchschnittlich sonnigen Vormonat konnte der September nicht anknüpfen.
Er verfehlte sein Soll um gut 14 Stunden. Insgesamt leistete die Sonne an 153 Stunden Arbeit,
das entspricht 91% der Norm.
Bei einer astronomisch möglichen Sonnenscheindauer von 13:28 Stunden am 1. und 11:44 Stunden
am 30. September verliefen nur 6 Tage sonnenscheinreich, an denen das Zentralgestirn mehr als
10 Stunden lang zu sehen war. Immerhin kam die Sonne an jedem Tag des Monats zumindest kurz zum Vorschein.
Und Hochdruckeinfluss, dank des östlichen Windes auch wolkenloser Himmel, gestattete
am 28. sogar den ungestörten Blick auf die totale Mondfinsternis.
Wind
Der 14. des Monats konnte mit Sturmböen (Windstärke 9) aufwarten,
die maximale Windgeschwindigkeit betrug 77.8 km/h.
Vergleich mit dem September 2014
Im Vorjahr wies der September einen Temperaturüberschuss von
1.5 Grad auf und war damit knapp 2 Grad wärmer als in diesem Jahr.
Hitze mit Temperaturen jenseits von 30°C war aber auch
2014 nicht mehr mit dabei, allerdings konnten noch 9 Sommertage
mit Höchsttemperaturen von mindestens 25°C gezählt werden (2015: 2).
Im Vorjahr trugen insbesondere die vergleichsweise hohen Nachttemperaturen
zur positiven Temperaturabweichung bei; sie sanken nur selten (5 Mal) unter
10°C ab während sich der September 2015 durch 19 solcher Tage auszeichnete.
Die Tiefsttemperatur des Monats mit etwa 5°C war aber in beiden Fällen
etwa gleich hoch.
Nur wenig unterscheiden sich die Monatssummen des Niederschlags, die in beiden
Fällen hinter ihren langjährigen Vergleichswerten zurückblieben. Zwar fiel
der Vorjahres-September insgesamt etwas feuchter aus als in diesem Jahr,
doch ging mehr als die Hälfte (62%) der gesamten Regenmenge auf das Konto
eines einzigen Tages. So gab es im September 2015 nur 5 Tage, an denen die Regenmenge
1 mm oder mehr betrug, während in diesem Jahr 11 solcher Tage beobachtet werden konnten.
Relative Sonnenscheinarmut herrschte auch im September 2014. Die Sonnenscheindauer der beiden Monate
unterscheidet sich dabei lediglich um rund 4 Stunden. Im Vorjahr traten 3 Tage mit mehr
als 10 Stunden Sonnenschein auf (2015: 6), und 4 Mal ließ sich die Sonne überhaupt nicht blicken,
was in diesem Jahr an keinem Tag vorkam.
Der September 2014 präsentierte sich außerordentlich windschwach, die größte Windböe
erreichte gerade einmal knapp 53 km/h. Im diesjährigen September waren an einem Tag
Sturmböen bis 78 km/h mit dabei.
© Bernhard Mühr, 1. Oktober 2015
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