Der Januar 2016 in Rheinstetten:
Viel zu warm, deutlich zu nass und sehr sonnig
Temperatur
An die extreme positive Temperaturabweichung
des Dezembers konnte der erste Monat des Jahres 2016 zwar nicht ganz
anknüpfen, dennoch kam auch der Januar mit einem beträchtlichen
Temperaturüberschuss daher.
Die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert (1961-1990) betrug 3.1 Grad,
bezogen auf die Referenzperiode 1971-2000 waren es noch 2.4 Grad.
Der Temperaturverlauf des Monats lässt sich in drei Abschnitte unterteilen:
Einer zu warmen ersten Monatshälfte ohne große Temperaturschwankungen schloss
sich ein zumindest von der Temperatur her halbwegs winterlicher
zweiter Witterungsabschnitt an, bevor der Januar in der letzten Woche fast frühlingshaft ausklang.
Vom 1. bis zum 16. spielte sich das Temperaturgeschehen fast ausschließlich
im Temperaturintervall zwischen 0 und +10°C ab; der erste Nachtfrost des
Monats trat am 14. auf. Der Zeitraum vom 15. bis zum 24. Januar präsentierte
sich deutlich kälter mit 8 weiteren Frosttagen, und seit langer Zeit (29.12.2014)
konnten mal wieder Eistage verzeichnet werden. 4 Mal stieg das Thermometer
auch tagsüber nicht über Null Grad. Am kältesten blieb es am 20. mit einer
Höchsttemperatur von nur -3.4°C, die tiefste Temperatur des Monats wurde am 19. mit -8.1°C
gemessen.
Von Frost oder gar Dauerfrost konnte während der letzten Januarwoche keine Rede mehr sein;
stattdessen erreichten die Temperaturen in subtropischer Warmluft
Werte über 10°C und der 27. wartete mit einer Höchsttemperatur von 15.0°C Grad auf.
Niederschlag
Mit einer Menge von 90 mm (89.8 mm) übererfüllte der Januar sein
Regensoll deutlich. Diese Regenmenge entspricht 148% der Norm von 60.8 mm.
Der meiste Regen ging in der ersten Monatshälfte nieder, in der
fast täglich nennenswerter Niederschlag auftrat, danach gab es auch
längere trockene Abschnitte.
Insgesamt kam an 15 Tagen eine Regenmenge von mindestens 1 mm zusammen,
2 Mal konnte sogar mehr als 10 mm registriert werden und mit 20.2 mm verbuchte
der 11. Januar die größte Tagesregenmenge auf sich.
Vollständig trocken blieb es an 11 Tagen.
Mit der Umstellung der Großwetterlage zur Monatsmitte waren auch
gelegentliche Schneefälle verbunden. Allerdings konnte sich im Stadtgebiet nur kurzzeitig
eine Schneedecke ausbilden, die allerdings jeweils zu den Frühterminen keinen Bestand mehr hatte.
Somit blieben alle Tage schneefrei.
Sonne
Die vergleichsweise geringe Anzahl an Hochdruckwetterlagen, die im Winter in den Tälern
häufig mit beständigem Nebel oder Hochnebel verbunden sind, gestattete der Sonne
in diesem Januar mehr Raum. Zwar zogen immer wieder Tiefausläufer mit ihren
Wolken- und Niederschlagsfeldern über Südwestdeutschland hinweg, dazwischen
kam aber immer wieder längere Zeit die Sonne zum Zuge, die insgesamt 58.7 Stunden (156% der Norm)
lang scheinen konnte. Üblicherweise beträgt die Sonnenscheindauer im Januar lediglich 37.7 Stunden.
Wind
Sturm- oder Orkanböen, wie sie im Winter auch im Binnenland des öfteren mal auftreten,
gab es in diesem Januar nicht. Am 30. erreichte der Wind in Böen
Geschwindigkeiten bis 70.6 km/h, das entspricht Windstärke 8.
Vergleich mit dem Januar 2015
Im Vorjahr wies der Januar eine ganz ähnliche Temperaturabweichung auf, mit einem
Temperaturüberschuss 2.6 Grad fiel auch er deutlich zu warm aus.
Die Zahl der Frosttage lag mit 11 vor einem Jahr höher (2016: 8),
allerdings konnte kein einziger Eistag verzeichnet werden (2016: 4)
Auch bei der Niederschlagssumme liegen beide Januarmonate dicht beieinander,
vor einem Jahr kamen 94.4 mm zusammen, 2016 waren es 89.8 mm. In beiden Fällen
erreichte die Tagesniederschlagsmenge 2 mal einen Wert von mehr als 10 mm.
Die Zahl der Tage mit einer messbaren Regenmenge von mindestens 1 mm betrug im
Vorjahr 18, im diesjährigen Januar waren es 15.
Mit einer Gesamtdauer von 58.7 Stunden schien die Sonne im Januar 2016
genau doppelt so lange wie im Vorjahresjanuar (29.4 Stunden), in dem
die Norm mit 78% des langjährigen Mittelwertes deutlich verfehlt wurde.
In Bezug auf die maximale Windgeschwindigkeit ergeben sich keine großen Unterschiede.
Allerings erreichte der Januar 2015 in einer Böe 78.1 km/h und damit Sturmstärke (Windstärke 9),
während sich der Wind im Januar dieses Mal etwas zahmer gab und über 70.6 km/h (Windstärke 8)
nicht hinauskam.
Der Schwellenwert zu Sturm liegt bei 75 km/h.
© Bernhard Mühr, 1. Februar 2016
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