Der April 2016 in Rheinstetten:
Minimal zu warm und deutlich zu nass bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer
Temperatur
Mit einer Abweichung von 0.2 Grad und einer Durchschnittstemperatur von 9.7°C
erreichte der April 2016 nahezu exakt seinen langjährigen Vergleichswert von 9.5°C (1961-1990).
Während die ersten 3 Wochen des Monats fast durchweg etwas zu warm ausfielen,
präsentierte sich die letzte Woche mit eher winterlichen Temperaturen.
Frühlingshafte Tagestemperaturen von 20°C oder mehr traten an lediglich
2 Tagen auf, mit 21.2°C konnte am 21. die höchste Temperatur des Monats verzeichnet werden.
Gegen Monatsende blieb an 4 aufeinander folgenden Tagen die Höchsttemperatur unter 10°C (24.-27.)
und besonders frisch verlief der 25., als das Thermometer nicht über 7.6°C hinauskam.
Dank der zumeist wolkenreichen Witterung kühlte sich die Luft in den Nächten
nur selten stark ab, Luftfrost trat 3 Mal auf und erst spät (am 29.) erreichte
die Temperatur mit -1.1°C ihren tiefsten Wert - ein neuer Rekord für die
letzte Monatsdekade (21.-30.) an der 2008 wiedereröffneten Station Rheinstetten.
Niederschlag
Mit einer gesamten Niederschlagsmenge von 93.1 mm fiel der April 2016
deutlich zu nass aus, der Wert entspricht 141% der Norm (1961-1990) von 66.0 mm.
Besonders viel regnete es um die Monatsmitte herum (12.-17.)
und mit einer Regenmenge von 30.6 mm trat der 16. als nassester Tag des Monat in Erscheinung.
Insgesamt fiel am 14 Tagen eine Regenmenge von mindestens 1.0 mm, mehr als 10 mm kamen an
2 Tagen zusammen (15. und 16.). Vollständig trocken blieb es an 11 Tagen.
Besonders an den letzten Tagen des Monats gab der Winter noch einmal seine
Visitenkarte ab, als sich in hochreichend kalter Meeresluft einige Schauer entwickelten,
die zumindest teilweise als Schnee oder Graupel niedergingen.
Während beispielsweise im Kraichgau sich zwischendurch eine geschlossene Schneedecke ausbilden konnte,
wurde eine solche in Rheinstetten nicht beobachtet.
Entlang der Schwarzwaldhochstraße lag der Schnee stellenweise 50 cm hoch!
Sonne
Mit 153.1 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer im April 2016 nahezu ihren
langjährigen Vergleichswert von 155 Stunden. Die Sonnenstunden verteilten
sich sehr unregelmäßig über den Monat hinweg,
längere sonnige Witterungsabschnitte waren nicht mit dabei und nur 6 Mal schien
die Sonne länger als 10 Stunden. An ebenfalls 6 Tagen kam die Sonne weniger als eine Stunde oder
gar nicht zum Vorschein.
Wind
Windböen in Sturmstärke (ab 75 km/h) traten im April 2016 nicht auf.
Am windigsten war es am 27., als die Windböen Geschwindigkeiten bis zu 64.4 km/h
erreichten (Windstärke 8).
Madenburg (Pfalz), 27.04.2016, 18:13 MESZ
Schnee- und Graupelschauer in Auflösung über dem Rheintal und Karlsruhe. Blick
von der Madenburg bei Eschbach in Rheinland-Pfalz Richtung Osten
Vergleich mit dem April 2015
Der April 2015 präsentierte sich rund 1 Grad wärmer als der diesjährige April
und wies einen umgekehrten Temperaturverlauf auf: Winterlich kalt war im Vorjahr
die erste Aprilwoche mit 6 Frosttagen, während im Rest des Monats
frühlingshafte Temperaturen mit Tageswerten meist 20°C dominierten.
Und sogar ein Sommertag mit 25.5°C konnte im Vorjahresapril bereits verzeichnet werden.
Die Niederschlagsmenge blieb im April 2015 mit 80% der Norm (53 mm) hinter dem
üblichen Wert zurück. Im Gegensatz zum diesjährigen April fiel während eines
fast dreiwöchigen Zeitraums überhaupt kein Regen. Das Niederschlagsgeschehen konzentrierte
sich auf 8 Tage mit mindstens 1 mm zu Beginn und zu Ende des Monats, während es 2016 an 14 Tagen
regnete und die längste trockene Periode nur 5 Tage umfasste. Der größte Tageswert
des Niederschlags betrug 2015 11.3 mm (2016: 30.6 mm).
Während der dreiwöchigen Trockenperiode schien im April 2015 zumeist die Sonne
und entsprechend positiv gestaltete sich die Sonnenbilanz am Monatsende.
Mit einer Sonnenscheindauer von 240.6 Stunden lag die Ausbeute gut 87 Stunden höher als
im April 2016. Pro Tag bedeutet das eine um knapp 3 Stunden längere Sonnenscheindauer
und 14 Mal schien die Sonne länger als 10 Stunden lang (2016: 6)
Auch im Vorjahr wehte der Wind in Böen höchstens mit Windstärke 8,
die stärksten Windböen erreichten 70.2 km/h (2016: 64.4 km/h).
© Bernhard Mühr, 1. Mai 2016
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