Der Januar 2017 in Rheinstetten:
Deutlich zu kalt, sehr trocken und sehr sonnig
Temperatur
Das Jahr 2017 begann mit einem winterlich kalten Januar. Er wies eine negative Monatsmitteltemperatur
von -1.4°C auf und fiel somit 2.3 Grad kälter aus als üblich.
Besonders kalt verlief vor allem die erste Monatsdekade, in der in jeder Nacht
Frost auftrat und auch tagsüber das Thermometer nur wenig über Null Grad hinauskam;
während der ersten 10 Tage konnten sogar 3 Eistage (Tage mit Dauerfrost) verzeichnet werden.
Danach schlossen sich bis zum 15. Januar 5 etwas mildere Tage an. Am 12. gelangte
mit dem Sturmtief "Egon" kurzzeitig ein Schwall milder Luft aus Südwesten an den Oberrhein,
in der kurz vor Mitternacht die höchsten Temperaturen des gesamten Monats gemessen werden konnten (+8.4°C).
Hinter dem Sturmtief setzte sich wieder Polarluft durch, die unter Hochdruckeinfluss gelangte und dabei weiter auskühlte.
In den Nächten traten zum Teil zweistellige Minusgrade auf.
Windschwache Verhältnisse begünstigten ab dem 23. die Ausbildung einer Hochnebeldecke, unter der
es auch tagsüber sehr kalt blieb; die Höchsttemperatur am 23. lag bei gerade einmal -4.7°C, auch
der Folgetag verlief nur wenig wärmer. Tiefausläufer mit feuchterer und milderer Atlantikluft erfassten Südwestdeutschland
erst wieder gegen Monatsende.
Insgesamt blieben im Januar 2017 nur 4 Nächte frostfrei (11.-13. und 31.), Dauerfrost trat 8 Mal auf.
In den letzten Winter eher eine Rarität, konnten in diesem Monat 5 Nächte mit Tiefstwerten der
Temperatur von unter -10°C verzeichnet werden.
Niederschlag
Der seit Juli 2016 anhaltende trockene Witterungsabschnitt setzte sich auch im Januar 2017
weiter fort. Die gesamte Niederschlagsmenge von 20.4 mm entspricht lediglich 34% der Norm von 60.8 mm.
Nur 6 Tage mit einer Niederschlagsmenge von mindestens 1 mm trugen zur Gesamtmenge bei,
dazu kommen 10 Tage mit nur sehr geringen Tagesmengen von unter 1 mm. Vollständig trocken
blieben 15 Tage.
Die größte Tagesniederschlagsmenge von 5.6 mm konnte der 10. auf sich verbuchen,
während sich vom 15. bis zum 29. ein für einen Wintermonat ungewöhnlich langer und
fast vollständig trockener Witterungsabschnitt einstellte.
Auch Schnee war ein Thema, wenngleich größere Neuschneemengen oder eine Schneedecke
mit einer nennenswerten Mächtigkeit ausblieben. Insgesamt konnte 7 Mal
eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke gemeldet werden, deren
maximale Höhe am 11. 2 cm erreichte.
Sonne
Ostlagen, mit denen zwar kalte aber trockene Luftmassen nach Karlsruhe gelangten,
machten den Januar 2017 zu einem überaus sonnigen Monat. Mit insgesamt
73.3 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihren langjährigen Vergleichswert von 37.7 Stunden
um fast das Doppelte (194%). Dabei gingen mehr als 60% des Monatssonnenscheins auf das Konto
von nur 6 Tagen, und während des 5-tägigen Zeitraums vom 18. bis zum 22. trübte kaum
eine Wolke den Himmel.
Trotz der weit überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer überwogen
auch im Januar die trüben Phasen; an 17 Tagen ließ sich die Sonne überhaupt nicht oder allenfalls
für nur wenige Minuten blicken.
Wind
Kräftige atlantische Tiefdruckgebiete sorgten für einen vergleichsweisen windigen
Witterungsabschnitt vom 11. bis zum 13. Januar. Besondere Erwähnung verdient
dabei das Sturmtief "Egon", dessen Sturmfeld am Abend des 12. und in der Nacht zum
13. den mittleren Oberrhein überquerte. Die schweren Sturmböen erreichten in Rheinstetten Geschwindigkeiten
bis 94 km/h (Bft 10).
Karlsruhe, 02.02.2017, 08:40 MEZ
Eine dünne Schneedecke verleiht den Dächern Karlsruhes und dem Turmberg ein winterliches Gepräge.
Vergleich mit dem Januar 2016
Mit gänzlich anderen Vorzeicvhen kam der Januar im Vorjahr daher,
er war viel zu warm und viel zu nass. Einzig bei der Sonnenscheindauer
schaffte er wie in diesem Jahr ein deutliches Plus.
Der Januar 2016 präsentierte sich mehr als 5 Grad wärmer als in diesem Jahr, seine
Abweichung bezogen auf den langjährigen Mittelwert 1961-1990 betrug 3.1 Grad (2017: -2.3 Grad).
Es gab im Vorjahr nur 9 Frosttage (2017: 27), immerhin 4 davon waren gleichzeitig Eistage (2017: 8).
Und während gegen Ende des Monats das Thermometer Temperaturen bis 15.0°C anzeigte,
konnte im diesjährigen Januar die 10°C-Marke kein einziges Mal übertroffen werden.
Der Januar 2016 war ein überaus nasser Monat, die Regenmenge von fast 90 mm entsprach
148% der Norm und lag viereinalb mal so hoch wie 2017 (20.4 mm). Es traten im Vergleichsmonat des
Vorjahres 15 Niederschlagtage mit mindestens 1 mm auf, 2017 gab es nur 6 solcher Tage. Ein einziger Tag,
nämlich der 11.01.2016 brachte dabei exakt dieselbe Regenmenge, wie sie 2017 im gesamten Monat zusammenkam.
Während im Januar 2016 zum Morgentermin (07 MEZ) an keinem einzigen
Tag eine geschlossene Schneedecke gemeldet werden konnte,
war das 2017 insgesamt 7 Mal der Fall. Allerdings handelte es sich um äußerst spärliche
Schneemengen, nur einmal wurde eine Schneehöhe von 2 cm beobachtet, ansonsten betrug
die Mächtigkeit der Schneedecke 1 cm.
Überdurchschnittlich sonnig fielen beide Januarmonate aus.
Der Januar 2017 mit insgesamt 73 Stunden hat dabei mit knapp 15 Stunden mehr die Nase vorn.
Im Vorjahresmonat betrug die Sonnenscheindauer rund 59 Stunden.
Nach längerer Zeit erfasste im Januar 2017 mal wieder ein kräftiges Tiefdruckgebiet mit
seinem Sturmfeld das Oberrheingebiet. Es brachte Windgeschwindigkeiten bis 94 km/h am 13.,
der einzige Sturmtag des Monats. Im Vorjahresjanuar trat kein Sturmtag auf, die maximalen
Windgeschwidigkeiten erreichten 71 km/h.
© Bernhard Mühr, 3. Februar 2017
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