Der März 2018 in Rheinstetten:
Etwas zu kalt, deutlich zu trocken und etwas zu trüb
Die Monatsmittelwerte und deren Abweichung vom langjährigen Mittelwert
in der Übersicht (Referenzperiode: 1961-1990 links
und 1971-2000, rechts):
Temperatur | 5.3°C | -0.4 |
Niederschlag | 32.3 mm | 56 % |
Sonnenschein | 104.6 h | 92 % |
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Temperatur | 5.3°C | -1.2 |
Niederschlag | 32.3 mm | 57 % |
Sonnenschein | 104.6 h | 89 % |
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Temperatur
Mit dem März fiel nach dem Februar bereits der zweite Monat in Folge zu kalt aus, wenn auch zum
langjährigen Mittelwert (1961-1990) von 5.7°C nur vier Zehntel Grad fehlten. Bezogen auf die
deutlich wärmere Referenzperiode 1971-2000 beträgt das Temperaturdefizit allerdings bereits 1.2 Grad.
Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur im März 2018 bei 5.3 °C.
Der Monat begann kalt, gleich am 1. trat mit -6.6°C die niedrigste Temperatur des gesamten Monats auf und
auch tagsüber kam das Thermometer nur wenig über Null Grad hinaus.
Ab dem 3. machte die Erwärmung allerdings rasche Fortschritte und das Temperaturniveau lag bis
knapp nach Monatsmitte etwas über den jahreszeitlich üblichen Werten. Die Tagestemperaturen pendelten
zwischen 10 und 15 Grad, vom 7. bis zum 16. gab es 10 frostfreie Nächte in Serie.
Normalerweise weist die zweite Monatshälfte im März mit rasch zunehmender Einstrahlung der
Frühlingssonne deutlich höhere Temperaturen auf als die erste, in diesem Jahr war das jedoch nicht der Fall.
Von einem Rückfall in den Winter am 17. erholten sich die Temperaturen nur langsam wieder
und stiegen erst am 24. wieder auf einen Wert jenseits der 10°C-Marke. In den Nächten trat häufig Frost auf,
am Morgen des 21. lag die Temperatur sogar unter -5°C (-5.1°C). Kurz
vor Schluss brachte der 30. dann doch einen Hauch von Frühling, als die Temperatur
zum ersten Mal in diesem Jahr auf mehr als 15°C anstieg (15.9°C).
Im März konnten insgesamt 13 Frosttage gezählt werden, 8 davon in der zweiten Monatshälfte.
Eistage (Tage mit Dauerfrost) gab es allerdings keine mehr.
Niederschlag
Der März 2018 war ein trockener Monat, eine Niederschlagsmenge von 32.3 mm entspricht
nur etwas mehr als der Hälfte (56%) der Norm von 57.3 mm.
Die Tagesniederschlagsmengen blieben zumeist gering, es regnete oder schneite
häufig, messbarer Niederschlag trat an 20 Tagen auf; 10 Mal kam dabei eine Niederschlagsmenge
von mindestens 1 mm zusammen. Die größte Niederschlagsmenge konnte mit 7.9 mm am 28. registriert
werden. Die längste komplett trockene Phase dauerte gerade einmal 4 Tage (18.-21.).
Gelegentlich schneite es, eine geschlossene Schneedecke zum Morgentermin
wurde 2 Mal beobachtet: am 3. lag der Schnee 1 cm hoch, am 18. ware es 2 cm.
Sonne
Meist geht im Frühjahr eine deutlich zu trockene Witterung gleichzeitig mit reichlich
Sonnenschein einher, längere Episoden mit Nebel oder Hochnebel wie in Spätherbst und Winter
treten kaum noch auf.
Im März 2018 überwog jedoch der Tiefdruckeinfluss, der zwar mit wenig Regen aber häufig
mit wolkenreichem Wetter verbunden war. Und so fehlten am Ende des Monats 9 Sonnenstunden
zum Erreichen des langjährigen Durchschnittswertes von 113.6 Stunden.
Sonnige Tage mit 10 Sonnenstunden oder mehr traten nur selten auf (3 Mal), dafür
schien an 13 Tagen die Sonne weniger als eine Stunde lang oder gar nicht.
Wind
Der Wind war im März 2018 kein großes Thema, Sturm- oder Orkantief erfassten mit ihren
Sturmfeldern den Südwesten zu keiner Zeit. Die stärkste Windböe des Monats trat am 7. mit 65.2 km/h auf, das
entspricht Windstärke 8.
Vergleich mit dem März 2017
Unterschiedlicher als der 2017 und 2018 können zwei Monate kaum verlaufen.
Dem wärmsten März in Karlsruhe seit Aufzeichnungsbeginn stand in diesem Jahr ein zu kalter Monat gegenüber,
der März 2017 brachte eine doppelt so große Niederschlagsmenge und präsentierte sich
mit 70 mehr Sonnenstunden.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 9.3°C war der Vorjahresmärz
genau 4 Grad wärmer als der März 2018, die Abweichung gegenüber dem
langjährigen Mittel (1961-1990) betrug 3.6 Grad (2018: -0.4 Grad).
Während im Vorjahr nur 4 Frosttage auftraten, waren es im März 2018 13, und kälter als -1.9°C
wurde es nicht (2018: -6.6°C). Am anderen Ende der Temperaturskala war im Vorjahresmärz erst
bei 23.8°C Schluss, der wärmste Tag in diesem Jahr verzeichnete dagegen nur 15.9°C.
Mit einem Tageshöchstwert der Temperatur jenseits der 15°C-Marke konnte der März 2017 an 16 Tagen aufwarten,
das gelang im März 2018 gerade ein einziges Mal.
Der März 2018 wies am Monatsende ein erhebliches Niederschlagsdefizit auf,
die 23.3 mm entsprachen lediglich gut der Hälfte der üblichen Menge. Im doppelt so nassen
Vergleichsmonat des Vorjahres
stand dagegen am Ende ein Plus - mit 65.1 mm erreichte der Monat 114% des langjährigen
Durchschnittswertes.
Den ganz unterschiedlichen Wettercharakter der beiden Monate belegt auch ein Blick auf
die Zahl der Tage mit Niederschlag, die im Vorjahr trotz der insagesamt viel größeren Regenmenge
mit 11 nur halb so hoch lag wie in diesem Jahr (20 Regentage). Dafür gab es im März 2017
zwei Tage, an denen die Regenmenge den Wert von 10 mm deutlich übertraf, wohinhgegegen
der März 2018 keinen solchen Tag vorweisen konnte. Schnee bzw. eine Schneedecke wurde
im März 2017 nicht beobachtet, dieses Jahr war das immerhin zwei Mal der Fall.
Der März 2017 präsentierte sich mit 173.9 Stunden (153% der Norm) außergewöhnlich
sonnenscheinreich. Die Sonne ließ sich somit rund 70 Stunden (mehr als 2 Stunden mehr pro Tag)
länger blicken als im zu trüben März 2018, der es insgesamt auf 104.6 Sonnenstunden brachte.
Der sonnige Charakter des Vorjahresmärz manifestiert sich auch in 9 Tagen mit einer
Sonnenscheindauer von mehr als 10 Stunden. Ähnlich sonnig verliefen im März 2018 gerade einmal 3 Tage.
Besonders stürmisch ging es in keinem der beiden Märzmonate zu, in beiden Fällen
kam der Wind nicht über Windstärke (Bft) 8 hinaus. Allerdings erreichte im März
2017 die Windgeschwindigkeit in Böen an 6 Tagen mehr als 60 km/h (2018: 1).
© Bernhard Mühr, 2. April 2018
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