Die Monatsmittelwerte und deren Abweichung vom langjährigen Mittelwert in der Übersicht
(Referenzperiode: 1961-1990 links und 1971-2000, rechts):

Parameter Dezember 2018 Abw. 1961-1990 Abw. 1971-2000 Temperatur 5.1 °C 3.2 K 2.4 K Niederschlag 105.5 mm 145 % 134 % Sonnenschein 24.5 h 66 % 70 %

Temperatur
Wenig Neues bei der Monatsmitteltemperatur: Auch der letzte Monat des Jahres schloss in Rheinstetten mit einem deutlichen Temperaturüberschuss von 3.2 Grad bezogen auf den langjährigen Mittelwert von 1.9 °C (1961-1990). Gegenüber der wärmeren Bezugsperiode 1971-2000 betrug die Temperaturabweichung noch 2.4 Grad.
Nur selten verlaufen die Temperaturkurven von Tageshöchst- und Tiefsttemperatur so parallel und gleichzeitig eng beieinander wie im Dezember 2018. Die Tagestemperaturamplitude wies fast durchweg Werte zwischen 3 und 7 Grad auf, nur am 24. und am 25. war sie etwas größer. Die größte Tagesschwankung konnte am 25. mit 14.1 Grad verzeichnet werden.
Der Dezember 2018 begann mild und frostfrei mit Tageshöchsttemperaturen von häufig mehr als 10°C. Erst zur Wochenmitte hin wurde es etwas kälter und am 13. trat zum ersten Mal im Monat Nachtfrost auf. Nach dem einwöchigen kälteren Witterungsabschnitt und nur einstelligen Tageshöchsttemperaturen setzte sich mit Wind und milder Luft vom Atlantik das "Weihnachtstauwetter" durch, auch wenn angesichts der nicht vorhandenen Schneedecke Tauprozesse natürlich nicht wirksam wurden. Ab dem 25. sickerte allerdings wieder deutlich kältere Luft ein, die am 26. und 27. sogar die ersten und einzigen beiden Eistage (Dauerfrost) möglich machte.
Insgesamt präsentierte sich der Monat an 11 Tagen sehr mild mit Höchsttemperaturen von mehr als 10 °C, am wärmsten war es am 3. mit 14.1 °C. An 10 Tagen gab es leichten Frost und kälter als -3.6 °C (am 25.) wurde es nicht.

Niederschlag
Der Dezember 2018 beendete die seit Februar andauernde Serie von 10 teilweise extrem zu trockenen Monaten. Mit einer Monatssumme von 105.5 mm fiel der Dezember deutlich zu nass aus, der Wert entspricht 145 % der Norm von 72.9 mm (1961-1990).
Es regnete häufig, an 14 Tagen konnte eine Regenmenge von 1 mm oder mehr beobachtet werden. Längere trockene Phasen gab es nicht, einzig im Zeitraum vom 24. bis zum 29. blieb es nahezu vollständig trocken. Dreimal erreichte die Tagesregenmenge einen zweistelligen Wert. Der 3. Dezember war als wärmster Tag des Monats gleichzeitig auch der nasseste mit einer 24-Stunden-Regenmenge von 25.2 mm.
Am dritten Adventssonntag, dem 16., lag zum Morgentermin der Schnee 3 cm. Es blieb der einzige Tag mit einer Schneedecke.

Sonne
An die überdurchschnittlich sonnigen Vormonate konnte der Dezember nicht anknüpfen. Gerade einmal an 24.5 Stunden ließ sich die Sonne blicken, üblicherweise tut sie das in einem Dezember an 36.9 Stunden. Die Sonnenscheindauer erreichte somit nur zwei Drittel des langjährigen Durchschnitts.
Nur ein einziger Tag, nämlich der 25., kann mit einer Sonnenscheindauer von 7.1 Stunden als sonnig bezeichnet werden. Mit einigem Abstand und 5 Sonnenstunden folgt der 18. Dezember. An allen anderen Tagen kam die Sonne nur sporadisch zum Vorschein, 23 Mal tauchte sie weniger als 1 Stunden lang auf und vom 26. bis zum 31. Dezember schloss das Jahr mit 6 maximal trüben Tagen ohne eine einzige Sonnenminute..

Wind
Auch wenn sich im Dezember 2018 häufig Tiefdruckeinfluss bemerkbar machte, erreichte der Wind selbst in Böen zu keiner Zeit Sturmstärke (ab 75 km/h). Mit 74.2 km/h am 8. wurde der Schwellenwert zu Bft 9 allerdings nur sehr knapp verfehlt.

Teufelsmühle, 28.12.2018, 16:12 MEZ
Hochnebeldecke über Murg- und Rheintal. Blickrichtung SW. Foto: Bernhard Mühr

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Vergleich mit dem Dezember 2017
Im Vorjahr wartete der Dezember mit den gleichen Attributen wie in diesem Jahr auf: Zu warm, zu nass und zu trübe.
Der Temperaturüberschuss gegenüber der Norm 1961-1990 betrug allerdings nur 2.3 Grad (2018: 3.2 Grad). Die Monatsextreme waren ganz ähnlich: Die Höchsttemperatur im Dezember 2017 lag bei 14.6 °C (2018: 14.1 °C); sie trat erst an Silvester auf, während sie in diesem Jahr schon zu Beginn des Monats am 3. registriert wurde. Als niedrigste Temperatur zeigte das Thermometer im Dezmber 2017 -2.3 °C an (2018:-3.6 °C). Im Vorjahresdezember konnten 10 Frosttage gezählt werden, 2018 wares es derer 14. Tage mit Dauerfrost (Eistage) wurden 2017 nicht verzeichnet (Dezember 2018: 2).

Überdurchschnittlich nass - wenngleich nicht im selben Ausmaß wie in diesem Jahr - verlief der Dezember im Vorjahr. 80.7 mm entsprachen 111% der Norm. Im Dezember 2018 summierte sich der Niederschlag dagegen auf 105.5 mm (145% der Norm). Zum Monatsniederschlags trugen 14 bzw. 15 (2018) Tage bei, an denen mindestens eine Menge von 1 mm zusammenkam. Bei der höchsten Tagesniederschlagsmenge liegt mit 25.5 mm der Dezember 2018 vorne, im Vorjahr brachte es der Dezember nur auf maximal 14.7 mm, es war gleichzeitig der einzige Tag mit mehr als 10 mm.
Schnee gab es in beiden Monaten je einmal, die Schneehöhen nahmen sich allerdings bescheiden aus: Die Mächtigkeit der Schneedecke betrug im Dezember 2018 3 cm (am 16.), im Dezember 2017 waren es 2 cm (am 4.).

Wenig spendabel zeigte sich die Sonne in beiden Vergleichsmonaten, sie verrichtete ihre Arbeit in beiden Fällen unterdurchschnittlich lange. Die gesamte Monatssonnenscheindauer unterschied sich dabei kaum, 2017 wurden 26.9 Stunden erreicht, im diesjährigen Dezember waren es noch einmal rund 2.5 Stunden weniger (24.5 Stunden). Besonders trübe mit weniger als einer Sonnenstunde blieben im Dezember 2017 22 Tage, im Dezember 2018 waren es 23 Tage.

Während im Dezember 2018 der Wind die Schwelle zu Sturm (75 km/h) knapp verfehlte, erreichten im Vorjahresdezember Windböen an drei Tagen Sturmstärke. An einem der Tage, nämlich am 14., fegte der Wind in Böen sogar mit 93.2 km/h (Bft 10, schwere Sturmböen) über Stadt und Land.